CDs/LPs von und mit Mulo Francel

Mulo Francel & Friends - the sax & the sea

Magical places close to the sea - an extravagant adventure
Saxophonist Mulo Francel of the legendary Quadro Nuevo plays solo melodies

» Das VIDEO zu Mulo Francel "the Sax & the Sea”
von Regisseur Mike Meyer ist auf YouTube online.

» Hier im digitalen BOOKLET zur CD „the Sax & the Sea“
finden Sie viele Gedanken und Bilder zu der CD sowie zu allen Liedern und ihren verschiedenen Aufnahme-Orten.


PRESSE-INFO zu Mulo Francel: the Sax & the Sea

Natürlich wurde die Musik der CD Mulo Francel: the Sax & the Sea (GLM/Soulfood) nicht unter Wasser aufgenommen. Aber in unmittelbarer Nähe des nassen Elements ­– und von ihm inspiriert. Sie entstand durchmischt mit dem Klang des Meeres und der Atmosphäre maritimer Orte. Eine Weite und ein Atem sind darin, in denen sich beide miteinander verbinden: Meer und Musik.

Die Idee zu Mulo Francels neuem Album wurde auch nicht beim Blick auf den Ozean geboren, aber immerhin nahe einem Fluss – bei einem Konzert nämlich mit Quadro Nuevo in der Würzburger Residenz. Am Ende der Pause sollte Mulo Francel dort mit seinem Saxophon den Fortgang des Konzerts signalisieren – statt eines Gongs. Da stand er nun in diesem gewaltigen Treppenhaus mit seinem enormen Hall, blies in sein Saxophon und hatte den Eindruck, „mitten in der Weite des Ozeans zu schwimmen“, so sagt er. „Unter dem Eindruck des Raumes und seiner extravaganten Akustik floss die Melodie geradezu von selbst aus meinem Saxophon heraus.“ Und über dem Saxophonisten prangte das Deckengemälde von Tiepolo, ein Porträt der Kontinente, eine gemalte Weltreise.

 

Mit Weltreisen kennt Mulo Francel sich aus. Als Mitglied und Motor der überaus erfolgreichen Weltmusik-Band Quadro Nuevo zieht der Saxophonist aus Bayern regelmäßig durch alle Kontinente. Stilistisch: zwischen Tango und Orient, Tarantella und Latin. Konzerttechnisch: zwischen Mexico-City und Seoul, Montreal und Sidney. Das Reisen ist für Mulo Francel quasi zum Inbegriff des Musizierens geworden – und umgekehrt. „Der Beruf des Musikers und die Bewegung bedingen sich gegenseitig“, sagt er. „All die Orte mit ihren Menschen haben für mich etwas Spannendes. Ich liebe es, mich dort hinzustellen und mir einzubilden, dass ich dort wohne. Wie wäre dann das Leben? Was wäre anders? Und dann auch: Was erzählen uns die Orte über frühere Zeiten?“ Mulo Francel ist kein oberflächlicher Tourist. Was er nicht mag, sind Klischees und hohles Mediengetue. Sein Interesse an Kulturen und Geschichte geht tiefer. Es überrascht nicht, dass ihn bronzezeitliche Ritzzeichnungen beschäftigen, antike Mythen oder die alte Inka-Kultur.

 

Der Saxophonist Mulo Francel hat ein großes Symbol gefunden für das Reisen: Es ist das Wasser. Das Element, das nie stillsteht. Der Fluss, der sich ständig verändert. Das Fluidum, das die Kontinente trennt und verbindet. Ob Buenos Aires, Skandinavien, Italien oder Ägypten: Das Meer ist immer nahe. „Das Meer nährt uns und unsere Mythen“, sagt Mulo Francel. „Das Meer gibt den Tönen einen reichen Duft. Es war immer wichtig für meine Musik.“ Damit nicht genug, hat der Saxophonist noch einen direkteren Bezug zum nassen Element: Er liebt es nämlich, darin zu tauchen, zu schwimmen, zu schnorcheln. Er liebt das Schweben über dem Grund, die Bewegung durch wundersame Unterwasser-Landschaften, die maritimen Visionen. Das Meer ist seine Gegenwelt. Die Musik ist seine Gegenwelt. Beide gehören für ihn schon immer zusammen. the Sax & the Sea. Abtauchend mit dem Saxophon im Mund: Das Albumcover zeigt Mulo Francel ganz in seiner kombinierten Gegenwelt. Mulo, Meer, Musik.

Keine Band also, nur ein Saxophon. Aber ein besonderes – eines, das wir bewundern und lieben für seine samtige Verführungskunst, für seine raffinierten Jazztricks, für seine „zart-bittere Süße“ (Jazzthetik). Spätestens seit Mulo Francels Album „Escape“ (GLM/Soulfood 2012) weiß man, woher er seine musikalische Überredungskunst bezieht: aus der großen Tradition der Jazz-Saxophonisten. Stan Getz und Paul Desmond gehören zu seinen Vorbildern. Ihre musikalische DNA steckt irgendwo in Mulo Francels Tonbildung, in seinen eleganten Läufen, seinen raffinierten harmonischen Überbrückungen. Auf „the Sax & the Sea“ ist das Saxophon diesmal zwar ganz auf sich allein gestellt – aber es macht dennoch eine komplette Musik. Die fehlenden Akkorde scheinen mitzuschwingen in Mulo Francels Melodien und improvisierten Linien. Manchmal deutet er den harmonischen Rahmen kräftiger an, manchmal duettiert er beinahe mit sich selbst. Dieses Saxophon fühlt sich nie einsam, auch wenn niemand es begleitet. In seinen Solo-Linien stecken die Essenzen zahlreicher Jazz-, Tango- und Folklore-Melodien, wie herbeigeblasen vom Meereswind. Die Beschränkung aufs Elementare, die lineare Melodie: Das ist nur das eine. Das andere ist: Öffnung und Weite und das Feld der Assoziationen. Das umfassende Meeres-Feeling.

 

Über drei Jahre hinweg hat Mulo Francel an der Komposition und Konzeption dieser Stücke gearbeitet – angeregt von Orten am Wasser, ihrer Stimmung und seinen Erinnerungen an sie. Orten zwischen Argentinien und England, zwischen Ägypten und Portugal. Für die Tonaufnahmen kehrte er mit seinem Saxophon an diese Orte zurück, begleitet vom Toningenieur. Daher entstand die Musik auf „the Sax & the Sea“ in vielen verschiedenen Hall- und Echoräumen, in wechselnder Akustik, unterschiedlicher Atmosphäre. Sie entstand in Gotteshäusern und Sälen, einer Höhle, einer Zisterne, aber auch am Ufer eines Sees und des Meeres. Das Saxophon scheint sich mit jeder Umgebung ein bisschen mit zu verwandeln, ein anderes Instrument zu werden. In Schweden ähnelt es einem archaischen Ziegenhorn, auf dem Lido von Venedig wird es zur Naturstimme, im „Versunkenen Palast“ von Istanbul zur kulturen- und epochenübergreifenden Schalmei.

 

Diese Musik ist einstimmig, aber nie eintönig. Jedes Stück besitzt seinen charakteristischen Klang, seine eigene Logik. Jedes Stück ist eine kleine Musikwelt für sich. Das war für Mulo Francel ein Teil der Herausforderung und ein Teil der Chance: „auszuloten, was auf diesem Instrument durch spezielle Kompositionen, individuelle Tonbildung, Circular Breathing und Einbeziehung spannender Raumakustiken machbar ist“. Bei „Fish In Water“ glaubt man flirrende Fischschwärme zu sehen, Lichtreflexe im Korallendschungel: Die Zirkularatmung fließt. In „Chaos“ (auf dem Sopransax) stellt die Zirkularatmung dagegen oszillierende, abstrakte Cluster-Strukturen in den Raum. „Tiepolo“ besitzt die ruhige Klarheit einer barocken Melodie, „Rungholt“ bringt das mystische Geheimnis der Bassklarinette zum Klingen. Und immer wieder gerät dabei eine Improvisation zum virtuos tänzelnden, lustvoll parlierenden Jazzsolo. In den Tiefen, in den Höhen, geschmeidig, vibrierend. Diese Stücke leben. Sie pochen, sie faszinieren. Wie das nie endende Wellenspiel des Meeres.

 

MULO FRANCEL ÜBER DAS REISEN

Es ist mir immer ein großes Bedürfnis gewesen zu reisen. All die Orte mit ihren Menschen haben für mich etwas Spannendes. Ich liebe es, mich dorthin zu stellen und mir einzubilden, dass ich dort wohne. Wie wäre dann das Leben? Was wäre anders? Und dann auch: Was erzählen uns die Orte über frühere Zeiten?

Ich male mir genau aus, wie es damals (in den 60ern, vor hundert Jahren, im Mittelalter, um Christi Geburt, in der Bronzezeit) ausgesehen haben mag. Wie hat es gerochen? Wie sprachen die Menschen? Welche Musik spielten sie auf welchen Instrumenten?

Das ist so ein Spleen von mir. Wenn ich mich dann lange genug in die spezielle Stimmung des Ortes hineinversetzt habe, versuche ich ihm eine Melodie zu geben, die diese Stimmung wiedergibt. So entstanden einige meiner Lieder. Am liebsten reise ich mit Musik. Der Beruf des Musikers und die Bewegung bedingen sich gegenseitig. Jedenfalls in meinem Fall, weil ich nie eine Festanstellung in einem Orchester oder an einem Opernhaus hatte. Und da ich nicht erwarten kann, dass die Zuhörer zu mir nach Hause kommen, muss ich hinaus, um meine Musik zu den Menschen in die Welt zu tragen. Das ist manchmal anstrengend.

 

In unserem Buch Quadro Nuevo: Grand Voyage schrieben wir darüber:
"Es ist nicht das einfachste Leben. Heute hier, morgen dort, aufbauen, spielen, abbauen, nächtliche Gespräche in Meeresnähe, Hotels, lange Abwesenheiten von den Familien, ein paar hundert Kilometer mit unserem treuen Tourbus Ferdinand auf der Autobahn, melodienerfindend zu vorbeiziehenden Landschaftssilhouetten, ein kurzes Katzenschläfchen auf der Rückbank, aufwachen ohne zu wissen, wo man ist oder welcher Auftritt bevor steht. Das Allerwichtigste in diesem Nomadendasein bleibt immer: spielen. Gut spielen. Ideenreich und jeden Abend aufs Neue. Gut vor den Zuhörenden, gut vor den mitspielenden Freunden und allem voran gut vor sich selbst. Kein einfaches Leben, aber das glücklichste."

Diese Zeilen sind auch heute noch für mich aktuell.  Ich habe bei weitem nicht die ganze Welt gesehen. In Rio de Janeiro etwa war ich noch nie. Aber bei ungefähr 4000 gespielten Konzerten ist man schon ein wenig rumgekommen. So kam ich auch in Städte, die bestimmt nicht auf der Wunschliste meiner Reiseziele lagen. Von manchen war ich dann sehr positiv überrascht, andere waren wirklich hässlich und auf den ersten Blick völlig uninteressant. Seoul zum Beispiel. Entschuldigung, wenn ich meinen Eindruck hier so offenherzig schildere, aber bis auf einen winzigen Fleck erhalten gebliebener Altstadt empfand ich diesen Ort als riesige Betonwüste ohne jegliche Poetik und Wärme. Sogar ihren einstigen Stadtbach haben sie zubetoniert. Zudem war der dortige Konzertmanager ein skrupelloser Halsabschneider. Nach dem Konzert standen die Leute Schlange und wollten ein Autogramm. Ein junger freundlicher Mann interessierte sich sehr für unsere Musik. Wir kamen näher ins Gespräch und er erzählte von seiner Familie, dieser Stadt und der Geschichte Koreas. Am nächsten Tag schon hatte ich einen anderen Blick auf seine Stadt.

Nach meiner Schulzeit bin ich ja noch nicht so viel auf Tour gewesen wie heute. Da kratzte ich meine spärlichen Gagen zusammen und flog auf eigene Faust mehrmals nach Südamerika, wo auch Verwandte von mir leben. Diese Zeit, die Begegnung mit den Menschen dort, ihrer Kultur, ihrer Musik war sehr prägend für mich. Der Altiplano zum Beispiel, die Hochebene von Bolivien und Peru, war ein starkes Erlebnis. Das harte Leben der Nachfahren der Inka dort oben über 3000 Meter und die Bilder beschäftigen mich noch heute. Kürzlich habe ich bei einer CD zusammen mit Freunden und Kollegen aus den Anden-Ländern mitgewirkt, um den Inka 500 Jahre nach der Zerstörung ihres Reiches durch die europäischen Eroberer eine musikalische Gedenkfahne zu hissen. Bei dieser Gelegenheit kramte ich auch einen Schuhkarton mit alten Dias aus der Zeit meiner Jugendreisen hervor.

Darin fand ich noch ältere Erinnerungen: Als 16-jähriger Schüler war ich mit drei Freunden zum ersten Mal in Süditalien. Wir kauften uns eine Fahrkarte nach Neapel ohne zu wissen, was das genau bedeutet, setzten uns in Rosenheim in den Zug und fuhren die Nacht durch. Dann kauften wir uns dort eine weitere Fahrkarte noch weiter in den Süden und stiegen irgendwo aus, wo es uns verheißungsvoll schien, wo die Sonne das Meer zum Leuchten brachte. Palinuro.Ein Ort benannt nach dem Steuermann des Aeneas, der betrunken ins Wasser fiel und der Sage nach hier angespült wurde. Von da weiter mit Bussen nach Marina di Camerota, ein mediterraner Traum von Licht und Wasser. Hier verbrachten wir die Ferienwochen, lernten junge Italiener kennen, hörten durch sie den napoletanischen Sänger Pino Daniele, jammten nachts am Strand, verliebten uns zum ersten Mal, die Sinne benebelt vom Duft der Macchia und des Salzwassers. Hier packte mich die Faszination für das Meer.

Seither führte mich mein Weg wieder und wieder in die Welt des Mittelmeeres, nach Italien, das wir als Straßenmusiker, später als Konzertmusiker und auch privat unzählige Male durchquerten.Vom nördlichen Teil, den eleganten Orten Venetiens und der Toskana, bis tief in den lichtdurchfluteten Süden, den Mezzogiorno, wo das funkelnde Meer vom Zauber der archaischen Frühzeit zu erzählen weiß und klingende Namen wie Napoli, Positano, Siracusa und Agrigento die Mythen der Antike besingen. Einmal im Jahr versuche ich Freunden bei der Olivenernte zu helfen. Das Pflücken ist eine sehr meditative Tätigkeit. An den Abenden wird gemeinsam gekocht und getafelt. Zwischendrin entstand im kleinen Theater des Ortes der Song Olive di Guardistallo für mein neues Album.

 

DAS SAXOPHON IM MEER

Ich liebe es, stundenlang zu schwimmen, ins Wasser zu springen, zu schnorcheln und zu tauchen. Es ist ein schönes Projekt, meine zwei Leidenschaften symbolisch zu vereinen und mit meinem Instrument ins Wasser zu tauchen. Mein Fotografen-Freund Mike Meyer, der Quadro Nuevo schon auf vielen Touren (Israel, Balkan, Malaysia, Argentinien) begleitete, ist dafür der ideale Partner. Er beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Unterwasser-Fotografie. Für dieses ganz spezielle Projekt "the Sax & the Sea" unternahmen wir zusammen Reisen und machten Aufnahmen im Mittelmeer und im Roten Meer.

Weil ich schon öfters danach gefragt wurde:

1. Man kann unter Wasser keine Töne auf dem Saxophon spielen, da dort das tonerzeugende Prinzip der schwingenden Luftsäule nicht funktioniert.

2. Ich tauche nicht mit meinem Hauptinstrument, weil das Meerwasser die weichen Lederpolster (sie liegen unter den vielen Saxophonklappen und schließen die Luftlöcher) zerstört. Ein C-Melodie-Saxophon aus den 20er Jahren muss dafür herhalten. Es ist zwar kaum noch spielbar, liegt aber geschmeidig in der Hand und seine silbern schimmernde Patina passt zum Glanz des Meeres. Nach unserem Foto- und Video-Shooting am einsamen Riff von Sharm el Arab im Roten Meer war es ziemlich ramponiert. Wir fuhren dafür erstmal stundenlang auf Quads durch die Wüste, rumpelig und staubig. Die Fotosession war sehr anstrengend. Weil wir die Korallen nicht verletzen wollten, konnten wir uns nirgends festhalten. Das Sax entglitt mir mehrere Male und schwebte hinab auf den felsigen Meeresgrund. Das war schön anzusehen, erforderte jedoch waghalsige Tauchmanöver, um es zu retten. Danach waren wir ziemlich platt und sanken erschöpft in den Wüstensand. Das Ergebnis machte uns glücklich, und das fast hundertjährige Instrument kam so zu neuen Ehren.

 

DAS SCHLÜSSEL-ERLEBNIS

Ich glaube fest an Schlüssel-Erlebnisse, die dem Leben eine neue Richtung geben können. Vor einigen Jahren spielte ich mit meinem Weltmusik-Ensemble Quadro Nuevo in der Würzburger Residenz. Ein Konzert in einem der oberen Säle. In der Pause versammelte sich das Publikum unten im Erdgeschoss und trank Sekt.

Vor dem zweiten Set bat mich der Veranstalter: "Mulo, kannst du im Treppenhaus ein paar Töne blasen, damit die Leute wissen, dass es weitergeht und alle wieder nach oben kommen?" Ich postierte mich oben an der Brüstung über der großen Freitreppe. Die Decke, welche das riesige Treppenhaus überspannt, hat Giovanni Battista Tiepolo gestaltet. Man holte ihn 1750 aus Venedig in den Norden. Viele Monate lang hat er hier die damals bekannte Welt gemalt. Afrika, Amerika, Europa, Asien. Und fast versteckt in einer Ecke sogar sich selbst. Alles umgeben von einem Himmel. Ich blies direkt unter seinem Werk, das die Unesco zum Welt-Kulturerbe der Menschheit zählt. Der enorm lange Hall gab mir den Eindruck, mitten in der Weite des Ozeans zu schwimmen - als wäre auch er von Tiepolo gemacht, um die Teile dieser Welt zu verbinden. Unter dem Eindruck des Raumes und seiner extravaganten Akustik floss die Melodie geradezu von selbst aus meinem Saxophon heraus. In diesem Augenblick entstand die Idee zu dieser CD.

 

ZU DEN SOLO-LIEDERN

Zu den Songs auf meinem Album "the Sax & the Sea" habe ich im Booklet einen ausführlichen Einleitungstext geschrieben, der hier nicht wiederholt werden soll. Wichtig ist für mich, dass eine starke Verbindung der Melodien zu den Orten, deren spezieller Akustik und ihrer Geschichte als Inspirationsquell besteht. Bei meinem letzten Album "Escape" nahm ich Eigenkompositionen im klassischen Jazz-Quartett-line-up mit Piano, Bass und Drums auf. Das hat großen Spaß gemacht. Es waren Lieder, die ich in verschiedenen Besetzungen teilweise schon lange gespielt und live erprobt hatte und mal in einen jazzig-groovigen Kontext stellen wollte. Bei "the Sax & the Sea" ist das völlig anders. Hier griff ich nicht auf bestehendes Material zurück. Über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren komponierte ich die Solo-Melodien ganz neu und reiste an die Plätze, die mit ihnen verbunden sind. Bei jeder Melodie und jedem Ort war es ein wenig anders.

Poseidon & Aeolus nahm ich zusammen mit der fantastischen Meeresorgel an der Hafenpromenade von Zadar auf. Ich war eigentlich unterwegs zu einem Konzert in Bulgarien. Wegen der Überschwemmungen in Serbien und Bosnien nahm ich die Route entlang der Küste. Unterwegs machte mich ein Freund auf diese Meeresorgel aufmerksam. So entstand spontan diese Improvisation.

Ähnlich war es bei Hällristningar. Ich fuhr mit meiner und einer befreundeten Familie in zwei Wohnmobilen durch das sommerliche Schweden. Wir wanderten über die Insellandschaft der Westküste, sammelten Pilze, schwammen in den Seen und besichtigten die bronzezeitlichen Felsritzungen von Tanum. Sie gaben uns große Rätsel auf. Am Abend diskutierten wir am Lagerfeuer bis spät in die Nacht. Wir versuchten die Symbole zu interpretieren und verglichen diese Kunst mit ägyptischen Hinterlassenschaften aus etwa derselben Epoche. Am Tag darauf entdeckten wir einen einsamen Waldsee mit einem Natur-Echo. Ein Gewitter zog auf. Ich stellte mich ins seichte Wasser und begann mit den archaischen Intervallen Quarte und Quinte zu improvisieren.

Andere Orte lernte ich während meiner Tourneen kennen. Zu einigen fühlte ich mich so hingezogen, dass ich mein nostalgisches Gefühl anschließend in eine Komposition verpackte. So war es etwa bei Fish in Water, Riddarhus, Rungholt oder Torna a Surriento. Danach plante ich eine Wiederkehr mit etwas Zeit vor Ort, um dort die Aufnahme zu machen. Wiederum andere Songs entstanden auf schönen Reisen mit geliebten Personen: Son of Chaos (mit meinem Sohn in London) und Solo für Julie (mit meiner Frau in Venedig).

Fluvius I & II ist eher ein Experiment. Man könnte es Programm-Musik nennen. Die Melodie ahmt den Fluss nach. Mal schneller, mal langsamer. Dabei ist ein Teil aus der der akustischen Perspektive des Fisches aufgenommen, d.h. das Saxophon erklingt an der Wasseroberfläche, ein Mikrophon ist im Flussbett positioniert und nimmt den Schall auf, der unter Wasser ankommt. Diesbezüglich habe ich viel rumprobiert: unterschiedliche Arten von Mikrophonen (da die Laufzeitunterschiede des Schalls sich im Wasser anders als in der Luft verhalten), mit und ohne wasserdichte Behälter, Abdichten eines Kugelmikros mit Kondom etc.

Das Ergebnis war leider nur bedingt zufriedenstellend. Ich musste feststellen, dass der Hörgenuss in der Luft doch wesentlich größer ist als unter Wasser, welches im Frequenzspektrum viele Höhen schluckt und nicht den gewohnten Hall-Effekt einer Halle vermittelt.


VERDAMMT ZUR LINEARITÄT

Das Hauptaugenmerk meiner Lieder liegt auf der attraktiven Gestaltung der Linearität, die ein ureigenes Grundprinzip des Saxophons ist. Im Vergleich zu anderen Instrumenten wie etwa Geige, Gitarre oder Orgel ist das Saxophon ein relativ begrenztes Instrument: Es verfügt über einen Tonumfang von lediglich zweieinhalb Oktaven und die Melodiegestaltung ist im Wesentlichen linear, was das Schwingen mehrerer Töne zur gleichen Zeit ausschließt – also keine Akkorde. Das schmerzt manchmal ein wenig, weil ich durchaus ein Liebhaber schöner und spannender Harmonien bin, welche durch den Zusammenklang mehrerer Töne entstehen. Es reizt mich also auszuloten, was auf diesem Instrument durch spezielle Kompositionen, individuelle Tonbildung, Circular Breathing und Einbeziehung spannender Raumakustiken machbar ist – und wo die ästhetischen Grenzen liegen.

Wir leben in einer Welt mit tausenden von Tönen und Geräuschen. Motoren, Computer, Handys, Lüftungsanlagen, Gespräche und vieles mehr sind nicht nur im urbanen Raum allgegenwärtig. Multiphone Musik ist im Streaming-Zeitalter fast immer und überall verfügbar. Vielleicht - und das ist zugleich meine Hoffnung - liegt aber gerade darin ein Hörgenuss: Die Beschränkung auf eine einfache lineare Melodie. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen!

 

BIOGRAFIE MULO FRANCEL

Geboren 1967 in München, studierte Saxophon und Komposition in Linz, München und New York. Mit seiner extravaganten Spielweise lotet er die Grenzbereiche zwischen Jazz, Klassik und World Music aus. Bossa Nova und Cool Jazz verweben sich mit Vorlieben für Tango, mediterrane Musizierkunst und alteuropäische Melodien. Das Magazin Kulturnews schrieb ihm den „derzeit sinnlichsten Saxophonsound Europas“ zu. Mit eigenen Formationen wie Quadro Nuevo, Tango Lyrico, Mind Games und Mulo Francel & Friends unternahm der Saxophonist weltweite Konzerttourneen: Mexiko, USA, Australien, Singapur, Korea, China, Argentinien, ums Schwarze Meer und quer durch Europa. Er spielte in der New Yorker Carnegie Hall und in Jazz Clubs, als Straßenmusiker auf italienischen Plätzen ebenso wie auf dem Montreal Jazz Festival.

Francels Saxophonspiel ist auf zahlreichen CDs zu hören. Mit den Veröffentlichungen von Quadro Nuevo kletterte er in die TopTen der internationalen Jazz- und Weltmusik-Charts. Mehrfach wurde ihm der begehrte und selten vergebene Jazz-Award der Deutschen Phonogesellschaft verliehen. Er erhielt in Paris den Europäischen Phono-Preis Impala und den Kulturpreis der Stadt Rosenheim, wo er seine Kindheit verbrachte. In den Jahren 2010 und 2011erhielt Mulo Francel mit Quadro Nuevo den ECHO Jazz als bester Live Act und wurde so mit dem höchsten Musikpreis von der Deutschen Phono-Akademie ausgezeichnet.

Er spielte mit vielen Größen der internationalen Jazz-Szene, als Solist mit dem Bayerischen Rundfunkorchester, dem NDR-Orchester, dem WDR-Sinfonieorchester, dem Deutschen Filmorchester Babelsberg und mit dem zeitgenössischen Ensemble Resonanz. Darüber hinaus schrieb er zahlreiche Kompositionen für Film und Tonträger. Im Jahre 2012 legte Mulo Francel mit Escape ein in der Fachpresse hochgelobtes Album vor, auf welchem er in klassischer Jazz-Quartett-Besetzung mit dem furiosen Piano-Star David Gazarov seine eigenen Stücke kreativ und groovig neu interpretiert. In seinem neuesten Projekt "the Sax & the Sea" stellt sich Mulo Francel einer ganz anderen Herausforderung:  Saxophon solo. Linear-perlende Original-Kompositionen in Meeresnähe aufgenommen. Dieses Album wird am 24. Oktober 2014 auf dem Label GLM veröffentlicht.


PERSÖNLICHES ÜBER MULO FRANCEL

Mulo Francel, geboren, 21.9.1967, wuchs in der beschaulichen Gegend rund um den Chiemsee auf. Seine Mutter war Lehrerin an der Dorfschule und völlig unmusikalisch. In  früher Jugend stahl sich Mulo Platte für Platte aus der Jazz-Sammlung seines Vaters ins Kinderzimmer und zupfte auf einer alten Gitarre zu dieser in der vertraut ländlichen Gegend fremd klingenden Musik. Sie fungierte wie ein Medium zum Vater, der aus Böhmen, dem heutigen Tschechien stammte und früh verstorben war. Nach mehreren Monaten des Sparens erwarb der 16-jährige Mulo Francel für 400 Mark ein altes Saxophon. Eine lebenslängliche Liebe begann. Ohne Noten und Lehrer wurde wie verrückt geübt, und bald folgte ein Engagement in einer Rockband. Zum ersten Auftritt wollte Mulo wie ein routinierter Star auf die Bühne springen. Cooles Auftreten in Cowboystiefeln und Muskel-Shirt hatte er zuvor tagelang vor dem Spiegel geübt. Doch der Sprung ging voll daneben, das Instrument kam völlig zerbeult auf der Bühne an. Die wenigen verbleibenden spielbaren Huptöne blies Mulo jedoch mit derartiger Inbrunst, dass weitere Engagements folgten.

An diesem Abend lernte er den späteren Quadro Nuevo-Bassisten D.D. Lowka kennen, mit dem ihn bis heute eine fast 30-jährige gemeinsame Laufbahn verbindet.

Mulo Francel reiste bereits damals mit seinem Instrument durch die Welt. Afrika, USA, Südamerika. Nach einer durchtanzten Salsa-Nacht in Ecuador rief er seine Mutter an: „Bitte exmatrikuliere mich sofort!“ Er schmiss sein Linguistik-Studium mit Schwerpunkt Flussnamensforschung und entschied sich endgültig für den Musikerberuf. Gemeinsam mit den Begleitmusikern von Sting spielte er sich durch die New Yorker Jazz Clubs, tourte mit dem brasilianischen Trompeter Claudio Roditi und landete mit der Bossa Nova-Sängerin Lisa Wahlandt auf Platz 1 der Singapur-Charts. Mulo Francels extravagantes Saxophonspiel schmückt zahlreiche CDs. Die Fachpresse (Magazin Kulturnews) beschreibt ihn als den „derzeit sinnlichsten Saxophon-Ton Europas“.

So richtig los ging's mit der 1996 gegründeten Gruppe Quadro Nuevo. Hier konnten sich vier fanatische Musiker in den zusammengetragenen Stil-Vorlieben verwirklichen: Tango, Arabesken, Flamenco, Lieder eines fast schon verklungenen Italiens. Alle vier zogen an einem Strang und wollten mit und von der Musik leben. Oftmals zog man für mehrere Wochen als Straßenmusiker durch den mediterranen Süden, später unablässig von Bühne zu Bühne. Quadro Nuevo gab bisher über 3000 Konzerte weltweit.Große internationale Anerkennung kam mit den Veröffentlichungen ihrer CDs, die mehrfach mit dem Deutschen Jazz Award und dem Europäischen Impala ausgezeichnet wurden. Darüber hinaus produziert Quadro Nuevo unter Mulo Francels Federführung Hörbücher mit Schauspielern wie Ulrich Tukur, Ulrike Kriener, Heino Ferch und Udo Wachtveitl. 2010 und 2011 erhielt Quadro Nuevo den ECHO Jazz für den besten Live-Act des Jahres. Die CD „Quadro Nuevo – Grand Voyage“ wurde an 18 spannenden Orten quer über den Erdball aufgenommen.

Im April 2011 veröffentlichte Quadro Nuevo das Buch „Grand Voyage – Ein Roadbook“: Vier spielsüchtige Virtuosen berichten über ihre Reisen. Sie tragen ihre Musik von Mexiko bis Malaysia, vom beschaulichen Oberbayern ins mediterrane Italien, über den wilden Balkan, rund ums Schwarze Meer und auf die Bühnen pulsierender Metropolen wie Istanbul und NewYorks Carnegie Hall. Abenteuerliche Fahrten voller bizarrer Erlebnisse und herzlicher Begegnungen. Die vagabundieren Musiker nehmen den Leser mit und gewähren ihm tiefe Einblicke in ihr Leben: 

Wie fing alles an? Wie verarbeiten sie den tragischen Verlust ihres langjährigen Gitarristen?* Wer ist die Frau mit Harfe? Warum kamen sie nie in Batumi an? Warum lieben sie Tango und Lieder in Moll?

*Siehe hierzu die Sendung „Lebenslinien: Robert Wolf – aus dem Takt gerissen“ im Bayerischen Fernsehen vom 28.3.2011


PRESSESTIMMEN

"Mit seinem Stammensemble Quadro Nuevo spielt der Saxophonist Mulo Francel in der ersten Jazzliga, mit seinen zahlreichen Nebenprojekten lotet er (noch) experimentelleres Neuland aus.“
Bayerisches Fernsehen-Abendschau 13.11.2012

"Mulo Francel kennt man als Saxophonisten des populären, erfolgreichen und ambitionierten Ensembles Quadro Nuevo (...). Nun hat sich Mulo Francel für ein Album kurz einmal Zeit genommen, um fernab von den sehr durchprogrammierten Programmen ein Jazz-Album aufzunehmen, das völlig unprätentiös, voll positiver Energie variantenreich unser Ohr umspielt.“
Concerto, Christian Bakonyi 5/2012

"Mulo Francel (…) bewegt sich mit seiner Spielweise in den Grenzbereichen zwischen Klassik, Jazz und Weltmusik.  Als Mitbegründer des Quartetts Quadro Nuevo war er auf ausgedehnten Konzertreisen von Mexiko bis Malaysia, von Australien bis ans Schwarze Meer. Er spielte nicht nur in der New Yorker Carnegie Hall, sondern als Straßenmusiker auch auf entlegenen Plätzen dieser Welt.“
Deutschlandfunk-Zwischentöne/Mulo Francel in Gespräch So 13.1.2013 von 13.30-15.00 Uhr

"Mulo Francel ist kein typischer Jazzmusiker, das sagt er selbst. Aber er ist geprägt von Jazzsaxophonisten wie Stan Getz und Paul Desmond, die es verstanden, melodische Fantasie und harmonisches Denken mit einem sanften Ton und einer relaxten Haltung zu verbinden. (…) Er balanciert elegant auf dem Grat zwischen Kunst und Kunstgewerbe. (…) Nicht zuletzt in seinen Improvisationen gibt es viele kleine Tricks, Finten und Details zu bewundern. Sie schenken seinem Saxophonspiel die unwiderstehliche Kraft zur Verführung.“
Fidelity, Hans-Jürgen Schaal 6/2012

"Mulo Francel hat in seinem Leben als Musiker vieles richtig gemacht. Er hat sich nie vom merkantilen Kalkül leiten lassen, sondern ist immer seinen eigenständigen künstlerischen Weg gegangen. Dass der Mann mit dem ‚derzeit sinnlichsten Saxophonton Europas‘ (Kulturnews) darüber hinaus in der Publikumsgunst seit Jahren hoch im Kurs steht, dokumentieren zwei Jazz-Echos für den besten Live-Act des Jahres für Quadro Nuevo sowie Umsatzzahlen der CDs dieser Formation, die in schönster Regelmäßigkeit in Bereiche vorstoßen, die sonst nur Genre-Größen wie Keith Jarrett, Pat Metheny oder Jan Garbarek vorbehalten sind.“
Jazz Podium, Thorsten Hingst 11/2012

"Das Saxafon Mulo Francels ist gleichzeitig die anstachelnde Kraft hinter und die ansaugende Kraft vor der Münchner Formation Quadro Nueevo, einer Combo, für die ausgetretene Jazzwege zutiefst unattraktiv, boulevardbreite Weltmusikstraßen nicht anziehend und filmmusikalische Banalitäten nicht erstrebenswert sind.“
Jazzthetik, Franz X.A. Zipperer 11|12/2012

"ESCAPE erzählt von Menschen und Orten, von Begegnungen und Erlebnissen: Lyrisch und verspielt, sanft und beschwingt, zart und elegant, ausgelassen und fröhlich. Es ist eine Musik, deren Fragilität und frische Schönheit einlädt, sich auf Reisen zu begeben. Eine Musik, gespeist von Sehnsucht und Fernweh, die vom Ankommen und Atemholen ebenso erzählt, wie vom Aufwachen und Aufbrechen: "Es gibt viele Plätze, an denen ich noch nicht war", sagt Mulo Francel und fügt ahnungsvoll hinzu: "Vielleicht aber sind die sogar wichtiger, als die vielen, an denen ich war - denn die Sehnsucht beflügelt die Fantasie und speist die Lieder!"
Norddeutscher Rundfunk, Thomas Haak "Album der Woche" 29.10.-1.11.2012

"Mulo Francels Saxofonton ist von erfrischender Coltrane-Ferne und weiß um Stan Getz'sche melodiöse und harmonische Sinnlichkeit.“
rondomagazin.de, Thomas Fitterling 15.12.2012

"Bei Hardcore-Jazzern steht Mulo Francel sicher nicht auf dem Zettel. Zu sehr fühlte er sich der Weltmusik verbunden, die Sehnsucht nach fremden Orten und ihren Klängen trieb ihn seit jeher um. Dementsprechend waren seine Bands und Projekte stets musikalische Reisen, bei denen er mediterrane oder südosteuropäische Volksmusik aufsaugte, orientalische Motive verarbeitete oder mit den Rhythmen Südamerikas flirtete. Das war schon bei Mind Games und Tango Lyrico so, erst recht bei Quadro Nuevo, dem Quartett mit Bassist D. D. Lowka, Akkordeonist Andreas Hinterseher und Harfenistin Evelyn Huber, das sich seit 1996 mit seiner luftigen Mischung aus Tango, Filmmusik, Valse Musette, Klezmer zur erfolgreichsten Weltmusik-Formation Deutschlands entwickelte. Das Rezept: 'Wir ergänzen uns und lieben es, unterwegs zu sein.'“
Süddeutsche Zeitung/Süddeutsche Online, Oliver Hochkeppel 13.11.2012


Mulo Francel:

Wir leben in einer Welt mit tausenden von Tönen und Geräuschen.
Motoren, Computer, Handys, Lüftungsanlagen, Gespräche und vieles mehr sind nicht nur im urbanen Raum allgegenwärtig. Multiphone Musik ist im Streaming-Zeitalter fast immer und überall verfügbar. Vielleicht – und das ist zugleich meine Hoffnung –  liegt aber gerade darin ein Hörgenuss: Die Beschränkung auf eine einfache lineare Melodie. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen!

Das Video zu Mulo Francel: "the Sax & the Sea”
von Regisseur Mike Meyer ist auf YouTube online.



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